„Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen.“

Simone Hawlisch, Fotografin

Frauenpower. Mut. Inspiration. Unterstützung. Darum dreht sich vieles in meinen Interviews. Regelmäßig stelle ich einer inspirierenden Frau die Frage: Was ist deine größte Stärke?

Ich wünsche mir, dass die Antworten Mut machen, zeigen, dass wir alle Ängste durchleben, wir aber alle eine Kraft in uns haben, die uns hilft, es durch diese Momente hindurch zu schaffen.

Den Anfang macht Simone Hawlisch, die als freiberufliche Fotografin in Berlin lebt. Wir „kennen“ uns tatsächlich nur über Instagram, doch ihre wunderbaren Fotos sind für mich eine stete Inspiration, sie strahlen Ruhe und Kraft aus und offenbaren einen so aufmerksamen und liebevollen Blick auf die Welt, dass ich das Gefühl habe, eine Freundin zu treffen, wenn ich sie betrachte.

Simone Hawlisch. Photo: Monika Walecka

Und nun, Simone, was ist deine größte Stärke?

„So einfach lässt sich die Frage nach der einen, der größten Stärke nicht beantworten. Gerade bei uns Menschen macht es ja die Mischung aus, auch das, was wir erlebt haben, hat einen starken Einfluss auf uns, wie wir unsere Welt sehen und von anderen gesehen werden. Da ist so etwas wie ein Punkt in der Mitte, der Schwingungen erzeugt. Und diese Schwingungen erfassen auch alles andere um mich herum und haben einen Einfluss in der Interaktion mit meiner Umwelt wie Kunden, Freunden und Familie.

Dieser Punkt in der Mitte ist meine soziale Kompetenz, die in vielen Facetten daher kommt. Ich habe gelernt, mir selbst zu vertrauen und auf mein Bauchgefühl zu hören, Dinge nicht schön zu reden und nicht zu versuchen, etwas passend zu machen, dass nicht passen will und somit authentisch zu bleiben.

Dieses Vertrauen in mich selbst kommt bei anderen als ausgesprochene Ruhe an, bei meinen Kunden als “she knows what she is doing” im Kontakt mit Freunden als Coach, “Kümmerer” und guter Netzwerker. Viele Menschen sagen mir auch, dass ich eine sehr positive Ausstrahlung habe, einen Raum mit meiner Präsenz fülle und sie gerne in meiner Nähe sind. Das kann ich natürlich selbst schlecht beurteilen.

Das hat, denke ich, etwas mit der inneren Einstellung zu tun: Ob ich mein Leben durch andere bestimmen lasse oder es selbst in die Hand nehme und somit für mich und mein Handeln Verantwortung übernehme.“

Diese Stärke und Optimismus leiten mich auch durch die Ängste, die auch ich manchmal habe, gerade als selbstständige Fotografin. Ich habe gelernt, mir nicht so einen Kopf zu machen, sondern jederzeit mein Bestes zu geben und dem Universum zu vertrauen. Alles ist im Fluß und ändert sich, selbst wenn ich Pläne für das nächste Jahr mache, kann es morgen wieder ganz anders aussehen, frei nach dem Motto “erstens kommt es anders und zweitens als man denkt”.

Ängste sind gut und relevant, sie wollen uns vor etwas schützen, manchmal können sie aber auch recht hinderlich sein. Ich habe beschlossen, meine Ängste nicht hinter das Steuer zu lassen, sondern sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen zu lassen.

Manchmal hilft es auch schon, sich selbst die Frage zu stellen, was denn im schlimmsten Fall passieren kann? Das hilft mir oft, die Dinge wieder in die richtige Perspektive zu rücken.“

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